Gerog Weerth wurde am 17. 2. 1822 in Detmold geboren. Mit 14 Jahren begann er eine kaufmännische Lehre in Elberfeld (heute Teil von Wuppertal). Dieser Beruf hat ihm sein ganzes Leben gefallen, dennoch hat er sich gleichzeitig schon sehr früh für Literatur interessiert. So schloß er sich 1839 dem von Ferdinand Freiliggrath gegründeten Literaten-Kränzchen an (wir sind im Biedermeier!). 1840 geht er nach Köln, 1841 nach Bonn, wo er bei Friedrich aus'm Weerth arbeitet, dem Modell des Herrn Preiss seiner "Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben" geworden. Ab 1843 schreibt er als Korrespondent in der "Kölnischen Zeitung" und vertieft sein Wissen als Gasthörer an der Universität bei Kinkel und Simrock.
Ende 1843 nimmt er eine Stelle in Bradford, England an. Er hat Kontakt zu Friedrich Engels, der in Manchester wohnt und mit dem er einen großen Teil seiner Zeit verbringt. In einer Zeitschrift von Moses Heß, dem Gesellschaftsspiegel, für den auch Marx und Engels schreiben, veröffentlicht er seine Schilderung des "Blumenfestes der englischen Arbeiter". Im Juli 1845 reist Weerth nach Brüssel, wo er nun auch Karl Marx kennen lernt. Im Herbst desselben Jahres kehrt er wieder nach England zurück und schreibt seine "Humoristischen Skizzen". Die Arbeit daran wird allerdings unterbrochen, weil die geplante Zeitschrift, in der sie erscheinen sollten, aus Geldmangel scheitert. Erst später, in der "Neuen Rheinischen Zeitung" ergibt sich die Möglichkeit und Weerth schreibt die Fortsetzung.
Zu dieser Zeit, 1845/1846 befaßt sich Weerth auch eingehender mit der englischen Arbeiterbewegung, den Chartisten und kommt mit Jones und Harney zusammen. 1846 übernimmt er die Vertretung einer Textilfirma in Frankreich, Belgien und Holland und übersiedelt dazu nach Brüssel. Georg Weerth reist sehr gerne, und diese Tätigkeit gibt ihm die Möglichkeit dazu. Aus dem selben Grund wird er später eine Tätigkeit in Kuba annehmen. 1847 tritt er in den "Bund der Kommunisten" ein und schreibt anonym für die "Deutsche Brüsseler Zeitung". Etwas unüberlegt war seine Auftreten auf dem Freihandelskongreß in Brüssel auf dem er eine beachtliche Rede gehalten hat, unüberlegt deshalb, weil er damit seine Karriere leichtfertig auf's Spiel setzte.
Als die Revolution im Februar 1848 in Paris ausbricht reist Weerth sofort dahin und ist begeistert. Knapp 4 Wochen später erreicht die revolutionäre Welle, die über ganz Europa hinwegbraust, auch Deutschland. Im Mai arbeitet er mit an der "Neuen Rheinischen Zeitung", zu deren Redaktion neben Marx und Engels auch sein alter Bekannter Freiliggrath gehört. Weerth ist verantwortlich für das Feuilleton. Nach den "humoristischen Skizzen" arbeitet Weerth jetzt an einer anderen Fortsetzungsgeschichte, unter dem Titel Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnski in der er die ostelbischen Junker in der Figur des Ritters Schnapphahnski verhöhnt und verspottet. Die Geschichte des Schnapphahnski brachte Weerth einen Prozeß ein, bei dem er zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Weerth gab auch mit seinen kleineren Artikeln wichtige Impulse, so z. B. wenn er sich Annoncen der bürgerlichen Zeitungen nahm und sie kommentierte oder sich über die "wichtige" Arbeit der Frankfurter Nationalversammlung lustig machte.
Das Ende der Revolution - und mit ihr der "Neuen Rheinischen Zeitung" bedeutete das Ende Weerth's journalistischer Tätigkeit. Er arbeitet jetzt wieder für eine Hamburger Firma und mußte, weil er beruflich auch in Deutschland zu tun hatte, seine Gefängnisstrafe absitzen. 1851 begegnet er schließlich Heinrich Heine in dessen "Matratzengruft", ein Erlebnis, das beide sehr hoch einschätzen. 1852 ist Weerth noch einmal in England, erst bei Marx in London, dann bei Engels in Manchester, bevor er eine Agentur in der Karibik übernimmt und Europa verläßt.
Er bereist ganz Südamerika, Chile, Argentinien, Brasilien, Venezuela, Mexiko, Kalifornien, Kuba. 1855 kehrt er noch einmal nach Europa zurück und besucht dabei auch Marx in London. Doch schon kurze Zeit später, in Havanna, befällt ihn das Tropenfieber. Georg Weerth stirbt am 30. Juli 1856.
Zu den Schriften von Georg Weerth