In vier Wochen haben sich die Bewohner Durangos notdürftig wieder eingerichtet. Durch das Bombardement am 30. April werden 520 Menschen getötet, 750 verwundet.
Am frühen Morgen des 30. Mai 1937, um halb sechs Uhr, erschienen auf der Reede von Almeria aus Richtung Carthagena ein Schlachtschiff und vier Torpedoboote. Um dreiviertel sechs Uhr befanden sich die Schiffe in 20 km Entfernung vor dem Hafen von Almeria.
Der Militärkommandant der Stadt beobachtete den Aufzug von der alten Küstenbatterie aus, die nördlich über dem Hafen liegt. Als die Schiffe, seiner Schätzung nach, in einer Entfernung von zwölf Kilometer vor der Stadt angelangt waren eröffneten sie das Feuer. Die Kanonenschüsse weckten die Stadt. Die Einwohner schreckten auf. Es war kein Traum. Ein Granatenregen fiel auf die Dächer. Ehe die Menschen begriffen, fielen ihnen die Häuser über dem Kopf zusammen.
Zweihundert Salven wurden abgefeuert. Die Küstenbatterien antworteten. Sie erzielten einen einzigen Treffer auf einem der Torpedoboote.
Als um sechs Uhr fünfzig die fünf Kriegsschiffe, der Kreuzer «Leipzig» und vier deutsche Torpedoboote an Roquete vorbei über Kap Gata unter Hinterlassung von 19 Toten, 55 Verwundeten, 32 zerstörten Häusern nach Osten abzogen, war nach Erklärung der Regierung des Dritten Reichs die deutsche Ehre wieder hergestellt.
Das Attentat auf Almeria war nach Erklärung Hitlers eine «Vergeltungsmaßnahme zur Rettung der deutschen Ehre» nach dem Bombardement des Kreuzers «Deutschland» durch spanische Regierungsflieger.
Gemäß der Londoner Nichtinterventionskommission hatte in diesen Wochen der Kreuzer «Deutschland» außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer Schiffahrtsrouten zu kontrollieren. Der Kreuzer «Deutschland» hatte jedoch diese Aufgabe gewissen «unbekannten» U-Booten überlassen, die zur Vereinfachung der Kontrolle die anlaufenden Handelsschiffe, wenn ihnen die Flagge nicht gefiel, ohne Warnung torpedierten. Der Kreuzer «Deutschland» befand sich indessen innerhalb der spanischen Hoheitsgewässer, im Hafen der von den Rebellen besetzten Baleareninsel Ibiza.
Am 29. Mai nachmittags um fünf Uhr unternahmen zwei zweimotorige schnelle Bombenflugzeuge der spanischen Regierung einen Flug nach Ibiza. Als sie auf den Hafen zusteuerten sahen sie dort ein Kriegsschiff liegen, das sofort das Feuer gegen sie eröffnete. Die Flugzeuge warfen vier Bomben ab, ohne zu treffen. Die Flaks des Kriegsschiffs wiederholen das Feuer, aber sie schossen zu tief. Die Flugzeuge warfen weitere vier Bomben ab. Der Chefpilot Aragas fragte: «Hat es Treffer gegeben ?» Der Bordmechaniker antwortete:
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