Ehle, Rütsch, Schlosser, Greiser, alle mit Frauen geschlafen.
31. März. Luftangriff morgens um 9.45 Uhr an Biskaya-Front. 11.55 Uhr nochmaliger Angriff. 14 Uhr auf viele Lastkraftwagen und Menschen. Explosionen. Viele Treffer. 15.45 nochmaliger Angriff auf dieselbe Kolonne. Abends gut gegessen. Dann ins Puff.
3. April. Start nach San Sebastian. Netter Bummel. Dann Zivil angezogen und mit Taxi ins Bordell. Schneidige Frauen. Dreimal. Sehr nett anschließend...»
Es ist begreiflich, daß solche Menschen - die tagsüber Frauen und Kinder niederbomben und sich abends im Bordell «erholen» erstaunt sind, wenn sie in der Gefangenschaft anständig behandelt werden. Bei den Kämpfern der Volksfront herrscht eben ein anderer Ehrbegriff als bei den «Helden von Almeria».
Ein deutscher Antifaschist führte mit dem gefangenen Bordmechaniker Leo Siegmund aus Neidingen in Ostpreußen folgendes Gespräch:
«Sind Sie eigentlich ein Kriegsgefangener?»
«Ich weiß es nicht recht.»
«Wieso wissen Sie das nicht ? Ist Ihnen etwa bekannt daß Hitler dem spanischen Volk den Krieg erklärt hat ?»
«Da haben Sie eigentlich recht. Hitler hat den Krieg nicht erklärt. Aber ich mußte doch nach Spanien. Man bot mir drei bis vierhundert Mark monatlich, wenn ich nach Spanien fahren würde. Ich wäre lieber zur Lufthansa gegangen. Aber nachdem ein Offizier den ich kannte, an mich herangetreten war, konnte ich die Fahrt nach Spanien nicht mehr ablehnen.»
«Weshalb konnten Sie nicht mehr ablehnen?»
«Der Offizier besaß die Macht, mich ganz aus dem Fliegerberuf zu entfernen. Ich habe sieben Geschwister in Ostpreußen. Die Jüngste Schwester ist erst dreizehn Jahre alt. Ich wollte ihnen nicht auch noch zur Last fallen.»
«Aber Hitler sagt, in Deutschland findet heute jeder seine Arbeit?»
«Wäre ich aus der Luftwaffe ausgestoßen worden, hätte ich keine Arbeit bekommen. Höchstens im Konzentrationslager. Der Offizier konnte mich für politisch unzuverlässig erklären.»
«Wer war dieser Offizier?»
«Er heißt Berger. Er hat auf dem Flugplatz Celle bei Hannover das Kommando, die Organisierung der Luftflotte Francos von deutschem Boden aus zu besorgen.»
«Sie behaupten also, daß ein deutscher Soldat heute auf deutschem Boden den Agenten ausländischer Hochverräter blind gehorchen muß ?»
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