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Übersicht Spanien


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«So ist es.»

«Ist Ihnen klar, daß Sie selbst nichts anderes sind als ein Hochverräter, der teilnimmt an einem Aufstand gegen die legale spanische Regierung, und daß sie nach Recht und Gesetz erschossen werden müßten ?»

«Ja, ich fühle das Traurige meiner Lage. Kein Hahn kräht nach mir. Die Leute, die mich hierhergeschickt haben, taten es heimlich. Jetzt bin ich natürlich für sie verschollen. Ich weiß nicht einmal, ob man meinen Geschwistern Mitteilung macht über mein Schicksal. Im Dritten Reich gilt das Leben des Einzelnen nicht viel.»

«Auch das Leben der Massen wird dort nicht höher eingeschätzt.»

Auf die Frage, ob er bereit sei, diese Aussagen schriftlich niederzulegen, erklärt er: «Jawohl das werde ich schreiben. Aber erst müssen mein Arm und meine Hand gesund sein, augenblicklich kann ich leider nicht schreiben. Ich werde schreiben, daß ich ein großes Unrecht begangen habe. Ein zweites mal werde ich mich auf solche Sachen nicht einlassen.»

Eine Reihe der gefangenen Flieger haben auf Grund der Unterhaltungen, die mit ihnen geführt wurden, Erklärungen abgegeben, in denen sie ihre «spanische Mission» verurteilten. Einer von ihnen sagt: «Dies ist meine erste wirklich freiwillige Handlung - seit meinem Abtransport von Hamburg.»

Günther Löhning, Unteroffizier aus dem Jagdgeschwader Bölcke, stationiert in Hannover, der am 15. Januar auf dem Dampfer Nicea nach Sevilla verschifft worden war, schrieb am 27. Februar in der Gefangenschaft in Valencia folgende Sätze:

«Am Anfang einer freiwilligen Erklärung möchte ich hier aussprechen, daß ich nicht irgend etwas niederschreibe, um mir persönliche Vorteile damit zu verschaffen. Im Gegenteil, ich bin der Ueberzeugung, daß der Weg, den ich hiermit antrete, ein beschwerlicherer sein wird, als die Zukunft bei stillem Abwarten.

Heute sehe ich es als meine Verpflichtung an, auszusprechen, nicht immer konsequent in meinen Handlungen im Bezug auf meine Auffassungen gewesen zu sein. Ich bedaure aufrichtig, als deutscher Unteroffizier stillschweigend eine Kommandierung für wildfremde Interessen angenommen zu haben und mich selber damit zum Landsknecht gegen das spanische Volk zu stempeln. Der Einsatz des Lebens hat nur dann einen Sinn, wenn man von seiner Aufgabe restlos überzeugt ist. Den Kampf gegen andere kann man ebenfalls nur führen, wenn man die Notwendigkeit einsieht. Ich bin gewillt, nachdem soviel Neues auf mich eingesteuert ist, hierüber weiter zu sprechen.

Günther Löhning
Unteroffizier im Geschwader Bölcke, Hannover.»

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