Franco, Madrid in wenigen Wochen zu erobern und die spanische Republik niederzuschlagen.
Die republikanischen Volks-Milizionäre erwarteten den Feind im offenen Feld, kaum bewaffnet, aber bereit standzuhalten oder zu sterben. Die Flieger warfen Bomben ab von unerreichbarer Höhe. Sie kamen im Sturzflug herunter und beschossenen die Milizionäre mit Maschinengewehren. Erst wenn die Reihen der Verteidiger niedergemäht waren rückten die «Sturmabteilungen» nach. Bevor sie in ein Dorf einrückten, trieb ein Luftbombardement die Einwohnerschaft in die Felder, in die Berge, in den Tod. Im Oktober 1936 besaß die spanische Regierung ein einziges Bombenflugzeug. Franco verfügte dank Hitler und Mussollini über mehrere hundert.
Die Elementarschule von Getafé bei Madrid wurde besucht von den Kindern aus mehreren umliegenden Dörfern. An 300 Kinder von 6 bis 12 Jahren lernten in Getafé das A B C und daß 1 X 1. Sie lernten die Anfangsgründe der Geographie und Geschichte: «Spanien ist eine demokratische Republik», lernten sie, die sich gegen die Generalsrevolte verteidigt. Italien und Deutschland, ehemals große Kulturstaaten, die jetzt vom Faschismus beherrscht werden, unterstützen in eigennützigem Interesse die Rebellen mit Soldaten, mit Waffen, mit Flugzeugen...»
Die «Junkers Nacionales», die von Hitler gesandten Flieger, zögerten nicht, den Beweis dieser Lehre anzutreten. In wenigen Minuten, am Vormittag des 30 Oktober 1936 töten ihre Bomben 63 Kinder in der Schule von Getafé.
Die toten Kinder wurden in Gegenwart englischer Pressekorrespondenten photographiert. Der Nürnberger «Stürmer», der allwöchentlich alle Begriffe von Ehre, Würde und Wahrhaftigkeit beschmutzt, reproduziert einige dieser Photographien und log dazu, es seien - Opfer der «Roten».
Während die Verbreitung dieser Bilder von Getafé im Rebellengebiet streng verboten ist.
Seit Ende Oktober erscheinen die Flugzeuge fast täglich über Madrid. Franco glaubt, die Stadt einschüchtern zu können. Aber die Straßen bleiben zuerst gefüllt, die Neugierigen beobachten, wie die eigenen Kampfflieger die überlegenen feindlichen Flugzeuge angreifen. Die «Capronis» stoßen hinunter auf die Straßen Madrids. Von 100 Metern Höhe aus eröffnen sie das Machienengewehrfeuer. Die Beobachter stieben auseinander, in die Häuser. Von 3000 Meter Höhe werfen Hitlers dreimotorige Ju 52 ihre 3000-Kilo-Bomben auf den Asphalt. Am Rand der tiefen Trichter recken sich die abgerissenen Straßenbahnschienen in die Höhe. Viele Kinder, viele Mütter sind unter den Opfern.
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