Paul-Louis Courier dürfte im deutschsprachigen Raum ziemlich unbekannt sein. Darum vorweg kurz sein Lebenslauf. Geboren 1773 in Paris, ist er in Luynes westlich von Tours aufgewachsen. 1792, also mit 19 Jahren, folgt der Eintritt in die Militärakademie in Chalons, die er 1793 als Artillerieoffizier verläßt. Bis 1795 gehört er der Rhein-Armee an. Danach ist er in Italien, wo er an mehreren Feldzügen teilnimmt.
Wesentlich ist aber sein Interesse für die römische und griechische Antike. Er befaßt sich mehr mit der Übersetzung griechischer Klassiker als mit dem abschlachten von Menschen. Und entdeckt verschollen geglaubte antike Schriften. Dies als Erklärung, das Courier keineswegs ungebildet war, auch wenn er später als einfacher Winzer auftritt. Dennoch, auch wenn dies für ihn zum eigentlichen Lebensinhgeworden ist, so ist für uns die Zeit nach der Restauration 1815 wichtiger. Die Republik ist besiegt, ein neuer König versucht, die alte Monarchie wiederherzustellen. Ein Menschenleben ist in dieser Zeit nicht viel wert, Recht und Gesetz liegen im Ermessen der neuen, tatsächlich teilweise alten Obrigkeit. Wendehälse gab es auch damals, vielleicht mehr als heute. Als es in seinem Dorf zu willkürlichen Verhaftungen kommt, verfasst Paul-Louis Courier sein erstes Pamphlet die "Petition an beide Kammern" in Form einer Bittschrift an die Obrigkeit. Der Inhendet aber mit der kaum verhüllten Drohung, der Maßlosigkeit der Regierenden mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen.
Dieses Pamphlet ist das erste einer langen Reihe, eines schärfer
und subtiler als das andere. Zunächst waren die damals Herrschenden
überrascht, auch vom enormen Erfolg, später wurde Courier
angeklagt, mehrmals verurteilt.
Schließlich ist er 1825 ermordet worden.
Petition an beide Kammern
Pamphlet der Pamphlete